Besenreiser: Erste Anzeichen einer venösen Insuffizienz?

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Besenreiser: Erste Anzeichen einer venösen Insuffizienz?

Was bedeuten diese kleinen, lila-blauen Linien auf der Haut? Ein erstes Anzeichen von Hautalterung? Nicht unbedingt: Auch junge Frauen leiden an Besenreisern. Zwar stören sie vorwiegend optisch, jedoch können sie auch ein ernstzunehmendes Symptom einer chronisch venösen Insuffizienz sein. Hier erfahren Sie mehr.

Etwa 60 % der Bevölkerung sind von Besenreisern betroffen. Davon überwiegend Frauen. Wieso entstehen Besenreiser und was können Sie dagegen unternehmen? In diesem Beitrag erfahren Sie mehr zur Ursache von Besenreisern, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie ihnen am besten vorbeugen können.

Was sind Besenreiser?

Als Besenreiser werden winzige Venen bezeichnet, die bläulich oder rötlich gefärbt sind. Da sie unter der Hautoberfläche liegen, sind sie in der Regel gut sichtbar und werden von vielen Betroffenen deshalb als störend empfunden. Am häufigsten treten Besenreiser an den Beinen auf, meist an den Oberschenkeln, im Bereich der Kniekehle und an den Fußgelenken.

Aber wie entstehen Besenreiser eigentlich? In der Regel liegt die Ursache bei den Venenklappen. Wenn diese undicht, beschädigt oder geschwächt sind, kann das Blut nicht wie gewohnt zum Herzen zurückfließen. Ähnlich wie bei Krampfadern sammelt sich das Blut dann an der betroffenen Körperstelle und ist als Besenreiser sichtbar.

Sind Besenreiser gleich Krampfadern?

Nein. Besenreiser ähneln in ihrer Symptomatik zwar Krampfadern, jedoch handelt es sich um zwei unterschiedliche Venenerkrankungen. Typische Merkmale von Besenreisern sind kleine, dünne Linien auf der Hautoberfläche, die eine rote, blaue und/oder violette Farbe aufweisen. In der Regel sind sie flach bis maximal leicht erhöht. Im erweiterten Stadium können zwar Beschwerden auftreten, jedoch selten starke Schmerzen.

Wichtig zu wissen: Grundsätzlich gelten Besenreiser als harmlos. Jedoch können sowohl Besenreiser als auch Krampfadern Symptome einer venösen Insuffizienz sein. Was das bedeutet und wie diese behandelt werden kann, erfahren Sie im Folgenden.

Chronisch venöse Insuffizienz: Typische Symptome und Risikofaktoren

Als venöse Insuffizienz wird eine Störung der Venenklappen beschrieben. Sind diese entweder undicht oder beschädigt, findet der Rückfluss des Blutes zum Herzen nicht mehr richtig statt. Infolgedessen sammelt sich das Blut in den Beinen und Füßen - es treten Besenreiser oder Krampfadern auf.

Normalerweise ist eine venöse Insuffizienz nicht rückkehrbar, weshalb sie sich in der Regel zu einer chronisch venösen Insuffizienz (CVI) entwickelt. Im leichten Stadium ist diese Erkrankung ziemlich weit verbreitet. Bei einem schweren Verlauf können ernstzunehmende gesundheitliche Probleme auftreten, wie zunehmende Verfärbungen der Haut, Schwellungen sowie Schmerzen in den Beinen und Füßen.

Der Verlauf einer CVI wird in sechs Schweregrade eingeteilt. Dabei wird unterschieden zwischen chronisch venösen Erkrankungen (Stadium 0 bis 3) und chronisch venöser Insuffizienz (Stadium 4 bis 6). Zu den Anfangsstadien zählen Besenreiser und leichte Krampfadern sowie leichte Ödeme. In den schweren Stadien leiden Betroffene an Ekzemen, deutlich sichtbaren venösen Geschwüren und Begleitsymptomen, wie Muskelkrämpfen, Schweregefühl, Schmerzen, Verspannungen und Hautreizungen.

Wird der Zustand schlechter, verändern sich auch die Symptome der chronisch venösen Insuffizienz. Besonders im letzten Stadium können starke Schmerzen und Mobilitätsprobleme auftreten. Mit der richtigen und rechtzeitigen Behandlung kann dies jedoch verhindert werden.

CVI Ursachen und Risikofaktoren

Es gibt keine spezielle Ursache für eine chronisch venöse Insuffizienz. Jedoch gelten die folgenden Risikofaktoren als maßgeblich für das Auftreten und den Verlauf der Erkrankung:

  • Blutgerinnsel, Thrombose, Krampfadern
  • oberflächliche Venenentzündung (Phlebitis)
  • chronisch venöse Insuffizienz innerhalb der Familie
  • hormonelle Veränderungen, beispielsweise in der Schwangerschaft
  • Beinoperationen
  • Bewegungsmangel
  • starkes Übergewicht, bzw. Adipositas
  • Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum
  • langes Stehen oder Sitzen

Besenreiser und Co. eindämmen: So behandeln Sie chronisch venöse Insuffizienz

Bei CVI gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die auf jede/n Betroffene/n zugeschnitten werden können. Ausschlaggebend sind neben dem Schweregrad der Erkrankung auch das Geschlecht, das Alter und der generelle Gesundheitszustand.

Leichte Besenreiser können Sie chirurgisch veröden oder abtragen lassen. Jedoch gibt es hierbei keine Garantie, dass die sichtbaren Linien für immer verschwinden. Häufig treten sie nach ein paar Jahren wieder auf. Effektiver ist es, mit vorbeugenden Maßnahmen ein Fortschreiten der Venenerkrankung zu verhindern.

In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung wird teilweise mit Medikamenten behandelt. Besonders bewährt hat sich jedoch die Kompressionstherapie. Denn das Tragen von Kompressionsstrümpfen fördert die Durchblutung der Beine und verringert Schwellungen. Insgesamt wird das Venensystem dadurch entlastet.

Kompressionsstrümpfe, wie zum Beispiel von JOBST, üben Druck auf Beine und Füße aus. Das verschafft vielen Patienten eine dauerhafte Linderung der CVI-Symptome, besonders bei geschwollenen Beinen. Darüber hinaus helfen Kompressionsstrümpfe auch bei anderen Erkrankungen, wie Thrombose und Lymphödem.

Die unterschiedlichen Kompressionsklassen

Damit die Kompressionstherapie individuell auf den oder die Betroffene/n zugeschnitten werden kann, gibt es verschiedene Kompressionsklassen (Klasse 1 bis 4). Je nach Stärke der Symptome wird die entsprechende Klasse ausgewählt:

  • Klasse 1 (mäßige Kompression) hilft bei einer leichten bzw. beginnenden Krampfaderbildung und in der Schwangerschaft.
  • Klasse 2 (mittelkräftige Kompression) hilft bei ausgeprägten Krampfadern sowie Schwellungen, Lymphödemen und Entzündungen der oberflächlichen Venen.
  • Klasse 3 (kräftige Kompression) hilft nach einem Blutgerinnsel, bei einer diagnostizierten chronisch venösen Insuffizienz sowie starken Krampfadern und Veränderungen der Haut.
  • Klasse 4 (extra kräftige Kompression) hilft bei schweren Lymphödemen und starken CVI-Symptomen.

Um die richtige Kompressionsklasse zu finden, ist eine persönliche Beratung entscheidend. Je nach Verlauf der Erkrankung ist es außerdem wichtig, die Kompressionstherapie fortlaufend anzupassen.

Besenreiser vorbeugen durch einen gesunden Lebensstil

Mit einer gesunden Lebensweise können Sie verhindern, dass die blau-roten Venenveränderungen an der Hautoberfläche auftreten bzw. zunehmen. Regelmäßige Bewegung und Sport ebenso wie ein gesundes Körpergewicht helfen gegen Besenreiser. Versuchen Sie, langes Sitzen und Stehen sowie übermäßigen Alkoholkonsum und Rauchen zu vermeiden. Auch das Tragen hoher Absätze und zu eng sitzender Kleidung gilt als Risikofaktor.

Vielen Betroffenen hilft es darüber hinaus, regelmäßig die Beine hochzulagern. Dadurch wird der Blutfluss von den Beinen zum Herzen angeregt. Nehmen Sie beispielsweise ein extra Kissen, welches Sie nachts unter Ihre Unterschenkel und Füße legen. Der so entstehende Winkel reicht bereits aus, um den Blutstau zu vermeiden.

Unser Fazit zu Besenreisern und CVI

Oberflächliche Venenveränderungen werden als Besenreiser bezeichnet. Sie treten als bläuliche, rote oder violette Linien überwiegend an den Beinen auf. Obwohl sie mit Krampfadern nichts gemein haben, können Besenreiser ein Symptom für eine chronisch venöse Insuffizienz sein. Um dies zu vermeiden, sind regelmäßige Bewegung und eine gesunde Lebensweise empfehlenswert.

Zu den Therapiemöglichkeiten von CVI gehört das Tragen von Kompressionsstrümpfen, wie Sie sie in unserem Sanitätshaus bekommen. Durch die individuell auf Sie zugeschnittene Behandlung können Symptome einer Veneninsuffizienz wie Krampfadern, Schwellungen und Schmerzen, effektiv gelindert werden.

Haben Sie Fragen zur Therapie bei Besenreisern oder wünschen Sie sich eine persönliche Beratung? Kontaktieren Sie uns gern!

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