Der Hausnotruf: Wie er funktioniert und was er kostet

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Ein Armband, das Leben retten kann! Mit der Verbreitung des Hausnotrufes zu Beginn der 1980er Jahre wurde Familien der Umgang mit pflegebedürftigen Angehörigen sehr erleichtert. Es ist ein einfaches System, das in jedem Haushalt funktioniert. Erfahren Sie im folgenden Beitrag, warum der Hausnotruf in der Pflege so wichtig ist.

Kennen Sie die Situation: Sie kümmern sich um pflegebedürftige Eltern oder Schwiegereltern, sind aber selbst noch berufstätig? Da ist immer dieses Gefühl, dass auch alles gut geht bis Sie wieder vor Ort sind. Was, wenn der Angehörige stürzt? Wenn er vielleicht in eine Notsituation gerät? Oder gar bei Demenzverwirrt ist und Hilfe benötigt?

Der Hausnotruf ist dann ein sehr sinnvolles Hilfsmittel, um Angehörige sicher aufgehoben zu wissen. Manchmal wird er auch als Pflegeruf oder Assistenz-System bezeichnet - das Prinzip ist immer gleich.

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Wie funktioniert das Notruf-System?

Über einen Sender - ein Armband, ein Halsband oder auch eine Sensormatte - wird bei einem Notfall, zum Beispiel einem Sturz, ein Signal ausgelöst, welches in der Notrufzentrale eingeht. Je nach Region in Deutschland ist dies eine zentrale Leitstelle, oder der Ruf geht beim Anbieter wie zum Beispiel dem Malteser Hilfsdienst, dem DRK oder den Johannitern ein. Immer jedoch ist diese Stelle rund um die Uhr erreichbar. Von dort aus wird die Hilfe organisiert, etwa ein Angehöriger kontaktiert oder ein Rettungswagen vorbeigeschickt. Übrigens ist der Sender wasserdicht, so dass er beim Duschen oder im Bad nicht abgelegt werden muss.

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Unbedingt beachten: Nach der Erstinstallation muss ein Funktionstest durchgeführt werden. Dazu sollte man das Gerät von verschiedenen Stellen aus in der Wohnung prüfen. Auch die Sprechverbindung zur Rufzentrale muss kontrolliert werden. Ein guter Anbieter wird dies von allein tun. Erfolgt es nicht, sollten Sie selbst darauf bestehen.

Für wen ist der Hausnotruf geeignet?

Solch ein Assistenz-System hilft älteren, allein lebenden oder pflegebedürftigen Menschen, länger in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Es vermittelt Sicherheit, auch wenn man krankheitsbedingt beeinträchtigt ist. Vor allem bei Menschen mit beginnender Demenz kann dieses kleine Gerät viel bewirken: Sie kommen schwer mit Veränderungen zurecht und fühlen sich in ihrem vertrauten Umfeld am wohlsten. Ein Notruf-System erspart möglicherweise den Umzug in ein Pflegeheim.

Jedoch sollte die Person noch rüstig genug sein, um mit dem Hausnotruf umgehen zu können. Das bedeutet: Sie sollte sich artikulieren können, wenn der Kontakt mit der Leitstelle hergestellt ist. Zudem sollte das Armband permanent getragen, also nicht vergessen oder unbeabsichtigt abgelegt werden.

Was kostet der Hausnotruf (auch mit Pflegestufe)?

Es gibt Anbieter, die damit werben, dass der Notruf Sie gar nichts kostet. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn das Hilfsmittel vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) als notwendig für die Pflege erachtet wurde. Dafür muss eine Pflegestufe bzw. ein Pflegegrad von 1 bis 3 bzw. 5 vorliegen.

Ansonsten kostet der Hausnotruf monatlich etwa 20.- Euro, je nach Anbieter und gewünschter Ausführung. Wartung und Reparatur sind dabei inklusive. Außerdem zahlen Sie noch eine Anschlussgebühr (entweder einmalig oder anteilig im Monat), die im Bereich von 10.- bis 78.- Euro liegt.

Die Kosten für einen Hausnotruf können auch von der Steuer abgesetzt werden, weil sie als haushaltsnahe Dienstleistungen zählen. Dies gilt nicht nur für den privaten Bereich, sondern auch für das Betreute Wohnen oder ein Pflegeheim.

Wichtige Tipps zum Hausnotruf

  • Holen Sie sich mehrere Angebote der Systeme ein und fragen Sie gern auch nach Erfahrungen mit bestimmten Anbietern (sowohl von Wohlfahrtsverbänden als auch von privaten Firmen). Ein Pflegestützpunkt gibt Ihnen gern Auskunft. Manche Geräte kann man sich zum Testen auch ausleihen. Auch das Sanitätshaus Beuthel in Wuppertalverkauft Notrufsysteme sowie Sensormatten oder spezielle Klingeln.
  • Beratung ist das A und O: Ein Pflegeruf soll im Notfall Leben retten, deshalb braucht es eine umfassende Einweisung, bei der alle Fragen geklärt werden können, zum Beispiel: Liegen überhaupt die technischen Voraussetzungen für die Installation vor? Welche Kosten kommen auf mich zu?
  • Während Privatanbieter oftmals nicht vor Ort beraten, kommen Mitarbeiter der Wohlfahrtsverbände eher vorbei. Jedoch sollte immer das Gesamtangebot überzeugend sein.
  • Welche Zusatzdienste will ich buchen? Die grundsätzliche Hilfe ist bei allen Assistenz-Systemen inklusive, doch im Bereich Kundenservice gibt es viele kostenpflichtige Updates wie beispielsweise die Schlüsselverwahrung oder eine mobile Variante über das Handy.
  • Wer soll im Notfall als Angehöriger benachrichtigt werden?
  • Im Vertrag sollte keine Mindestlaufzeit vereinbart werden. Steht doch ein Umzug an oder kann aus sonstigen Gründen das System nicht weiter benutzt werden, entstehen so nicht notwendige, monatliche Kosten. Auch eine kurze Kündigungsfrist (zwei Wochen) ist ratsam.
  • Die Basisstation in der Wohnung sollte von jeglichem Punkt der Wohnung (und auch des Gartens) eine gute Verbindung zum Sender haben und "Funklöcher" ausschließen.
  • In der Notrufzentrale sollten die Angaben über den Nutzer hinterlegt sein: Adresse, Erkrankungen, Kontakt-Telefonnummern.

Checkliste: Wie hoch ist die Sturzgefahr?

Je älter Menschen werden, umso eingeschränkter sind sie meist in ihrer Mobilität. Nicht selten kommt es dann zu Stürzen, bei der ein Hausnotruf wichtig für die Erstversorgung ist.

In unserer Checkliste finden Sie Anhaltspunkte, die für eine Sturzprävention sinnvoll sind.

Können Sie eine Frage mit JA beantworten, sollten Sie über Maßnahmen zur Sturzprophylaxe nachdenken. Das können Anpassungen in der Wohnung sein, aber auch technische Hilfsmittel wie ein Hausnotruf-System.

Sind Sie sich nicht sicher, wie Sie sich entscheiden sollen, helfen Ihnen dieExperten im Sanitätshaus Beuthel gern weiter.

Mögliche Indikatoren

Ja

Nein

Sind Sie 65 Jahre oder älter?

  

Können Sie längere Zeit auf einem Bein stehen (ca. 20 Sekunden)?

  

Liegen Erkrankungen vor, die den Bewegungsapparat betreffen? Zum Beispiel: Schlaganfall, Morbus Parkinson, Arthrose, Osteoporose...

  

Sind Sie von Inkontinenz betroffen?

  

Haben Sie Probleme beim Hören oder Sehen?

  

Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?

  

Trinken Sie regelmäßig Alkohol?

  

Leiden Sie an Konzentrationsschwächen?

  

Gab es bereits einen Sturz in den vergangenen 6 Monaten?

  

Fazit zum Hausnotruf

Zum Glück gibt es ihn - der Hausnotruf schafft große Erleichterung sowohl für den älteren oder pflegebedürftigen Menschen als auch seine Angehörigen. Man weiß, dass in Notsituationen immer Hilfe ankommt.

Das Gerät ist einfach zu installieren und kostet auch nicht viel. Haben Sie eine Pflegestufe oder einen Pflegegrad, wird es sogar von der Pflegekasse auf Antrag übernommen. Aber selbst wenn nicht: Die Gesundheit und das Gefühl, seine Liebsten gut versorgt zu wissen, sollte Ihnen der Hausnotruf wert sein.
Lassen Sie sich ausführlich beraten, ehe Sie sich für ein Modell entscheiden und testen Sie das Assistenz-System auf jeden Fall. Auch im Sanitätshaus finden Sie diverse Pflegeruf-Sets, die für Sicherheit im ganzen Haus sorgen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit den Notruf-Systemen gemacht? Sind Sie im Moment auf der Suche nach einem Hausnotruf? Kommen Sie gern bei uns in Wuppertal vorbei.

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