Der Tennisellenbogen: Eine Spange gegen Epicondylitis

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Sie müssen nicht Roger Federer sein: Der sogenannte Tennisellenbogen (Epicondylitis humeri radialis) ist nicht nur den Tennisspielern vorbehalten. Jede regelmäßige Überanstrengung der Unterarm-Muskulatur kann zu dieser Sehnenerkrankung führen. Was hilft Ihnen dann gegen die Schmerzen?

Tennisellenbogen? Was ist das eigentlich?

Schmerzen im Ellenbogen gehören zu den häufigsten Beschwerden in der Orthopädie. Besonders oft tritt die Epicondylitis humeri radialis auf - umgangssprachlich besser bekannt unter dem Begriff Tennisellenbogen (oder Tennisarm).

Hierbei ist der Sehnenansatz am Epicondylus, dem kleinen Knochenvorsprung außen am Ellenbogen, entzündet. Für Betroffene führt dieser Reizzustand oftmals zu starken Ellenbogenschmerzen, die sich vor allem beim Strecken des Unterarms, beim Überstrecken der Hand oder beim Schließen der Faust bemerkbar machen.

Aufbau des Ellenbogens

Das Ellbogengelenk verbindet den Oberarmknochen mit den beiden Unterarmknochen, Elle und Speiche. Im Bereich des Ellenbogens befinden sich außerdem die Muskeln, die für das Strecken und Beugen der Finger und das Heben des Handgelenks verantwortlich sind. Dabei liegt die für das Strecken benötige Muskelgruppe an der Außenseite und die für das Beugen verwendete Muskelgruppe an der Innenseite des Ellenbogens.

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Typische Symptome des Tennisellenbogens

Bei einem Tennisellenbogen bzw. Tennisarm klagen die Patienten oftmals über dumpfe und andauernde Schmerzen seitlich am Ellenbogen, die sich beim Strecken oder Bewegen des Unterarms bzw. Handgelenks oder bei Belastung (z.B. beim Heben oder Tragen von etwas Schwerem) stichartig verstärken können.

Außerdem schmerzt der äußere Oberarmknorren bei Druck, und der im unteren Bereich des Oberarm verlaufende Muskel kann deutlich gerötet und geschwollen sein. Die Ellenbogenbeschwerden strahlen zudem manchmal sowohl in den Unter- als auch in den Oberarm aus.

Nicht nur Tennisspieler bekommen einen Tennisellenbogen: Ursachen der Schmerzen

Der Tennisarm gehört tatsächlich zu den häufigsten Überlastungssyndromen am Arm und jede regelmäßige Überanstrengung der Unterarmmuskulatur kann zu dieser Erkrankung führen.

Nichtsdestotrotz bekommen über 50 Prozent der Tennisspieler (zumindest gelegentlich) eine Epicondylitis, also einen Tennisellenbogen. Ebenso können aber natürlich auch Spieler andere Ballsportarten, wie zum Beispiel Badminton, betroffen sein.

Der Tennisellenbogen ist ebenfalls eine typische Berufserkrankung. Vor allem, wenn die Betroffenen mit schweren Werkzeugen über 1kg hantieren, wiederholt schwer heben oder mehr als zwei Stunden am Tag immer die gleichen Bewegungen ausführen müssen.

Im Grunde kann es also tatsächlich durch jede Dauer- oder ungewohnt starke Belastung der Hand und des Handgelenks zu einer erhöhten Muskelspannung der Handgelenks- und Fingerstreckmuskeln und somit zu Schmerzen im Ellenbogen bzw. einer Epicondylitis kommen.

Welche Therapie hilft beim Tennisellenbogen bzw. Ellenbogenschmerzen?

Die gute Nachricht: Bei über 80 Prozent der Epicondylitis-Fälle verschwinden die Schmerzen bereits durch eine konservative Behandlung völlig. Dabei ist es wichtig, dass regelmäßig spezielle Übungen durchgeführt und die den Tennisellenbogen begründete Bewegung bis zur Heilung vermieden wird.

Liegen akute Ellenbogenschmerzen vor und wird ein Tennisarm bzw. Tennisellenbogen diagnostiziert, gilt es zuerst, die Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu behandeln. Als erste, direkte Maßnahme kann das durch Kühlen des Ellenbogens mit Eis geschehen.

Im Weiteren können auch durchblutungsfördernde und schmerzstillende Salben helfen. Zu Beginn der ärztlichen Behandlung werden außerdem oft entzündungshemmende Schmerzmittel gegeben (Antiphlogistika, z.B. Ibuprofen).

Als nächstes kann der Heilungsprozess physiotherapeutisch unterstützt werden. Vor allem das regelmäßige Dehnen der entzündeten Muskeln ist erfolgreich (exzentrische Trainingstherapie).

Bei einigen Patienten, vor allem in hartnäckigen Fällen oder bei bereits verkalkten Sehnenansätzen, können die Beschwerden auch durch eine Stoßwellenbehandlung (extrakorporale Stoßwellen-Therapie) zum kompletten Abklingen gebracht werden. Eine Operation des Sehnenansatzes ist zum Glück sehr selten erforderlich.

Die orthopädische Behandlung bei Schmerzen im Ellenbogen

Zusätzlich zu den oben genannten Therapien ist auch das Tragen einer Epicondylitis-Spange oder Epicondylitis-Bandage aus dem Sanitätsfachhandel sehr empfehlenswert.

Sie entlastet die Muskeln und Sehnen am entzündeten Sehnenansatz durch Druck, lindert durch Fixierung die Schmerzen und stabilisiert und beruhigt die Muskulatur. Das Tragen der orthopädischen Hilfsmittel sollte in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt abgesprochen bzw. von ihm per Rezept verordnet werden.

Wie wirkt die Epicondylitis-Spange bzw. -Bandage?

Die Epicondylitis-Spange besteht aus einem anatomisch geformten bzw. taillierten, elastischen Band oder einer Spange, in die ein oder zwei ballenförmige Druckpolster (Pelotten) eingearbeitet sind.

Eines der Polster wird direkt auf den schmerzenden Muskelansatz unterhalb des Ellenbogens ausgerichtet, um dort Druck ausüben zu können. Durch einen variablen Verschluss bei der Epicondylitis-Spange kann dieser variiert und individuell eingestellt werden. Aus diesem Grund sollten Sie das Anlegen zuerst zusammen mit einer Fachkraft im Sanitätshaus üben.

Die gezielte Kompression entlastet, beruhigt und stabilisiert die überlasteten Unterarmmuskel- und Sehnenstränge. Das Gewebe wird durch die Pelotten massiert, der Stoffwechsel angeregt und die Schwellungen und Schmerzen können schneller abklingen.

Das richtige Anlegen der Ellenbogenbandage-Bandage

Die Epicondylitis-Spange sitzt in der Regel richtig, wenn die Pelotte auf den Muskelbauch drückt. Sie sollte etwa fünf Zentimeter unterhalb des Ellenbogens sitzen und so verschlossen werden, dass noch ein Finger Platz hat.

Die Epicondylitis-Bandage wird über den Unterarm gezogen und sitzt richtig, wenn die seitlichen Knochenvorsprünge des Ellenbogens in den Aussparungen der beiden Pelotten liegen.

Es ist sinnvoll, die Spange bei akuten Beschwerden einige Wochen lang zu tragen. Im Anschluss ist das weitere Anlegen bei belastenden Tätigkeiten zur Unterstützung empfehlenswert.

Worauf Sie beim Tragen der Epicondylitis-Spange achten müssen

Beim Anlegen der Epicondylitis-Bandage muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Spange nicht zu fest verschlossen und die Bandage nicht zu eng anliegt. Ist die Kompression zu eng, kann der Blutkreislauf abgeschnitten werden. Üben Sie deshalb das Anziehen zusammen mit einem Experten im Sanitätsfachhandel.

Fazit zum Tennisellenbogen

Schmerzen im Ellenbogen kommen sehr häufig vor. Viele Patienten leiden vor allem unter der Epicondylitis humeri radialis, auch Tennisellenbogen oder Tennisarm genannt. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung des Sehnenansatzes aufgrund einer regelmäßigen Überanstrengung der Unterarmmuskulatur.

Als therapeutische Hilfe kommt, neben schmerzstillenden Salben oder der Physiotherapie, in vielen Fällen nach der ärztlichen Diagnose eine Epicondylitis-Spange oder -Bandage zum Einsatz. Sie entlastet, beruhigt und stabilisiert die überlasteten Unterarmmuskel- und Sehnenstränge und unterstützt den Heilungsprozess. Wichtig: Sie muss richtig sitzen, deshalb unbedingt das Anlegen vom Experten erklären lassen.

Bemerken Sie verstärkt Ellenbogenschmerzen? Treten Sie gern mit uns in Kontakt.

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