Was tun bei einer Knieprellung? Tipps für Sofortmaßnahmen

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Ein harter Zweikampf oder auch ein Unfall im Haushalt: Einmal mit Knie kräftig angeschlagen und es wird dick. Die Knieprellung kann sehr schmerzhaft sein, lässt sich aber gut behandeln. Wir erklären, was sofort hilft und wie man einer Prellung des Knies vorbeugt.

Was ist eine Knieprellung?

Eine Knieprellung, Kniegelenkprellung oder Muskelprellung wird medizinisch Kontusion genannt und beschreibt eine stumpfe Verletzung am Knie, bei der die Hautoberfläche meist unverletzt bleibt (geschlossene Verletzung). Darunter bildet sich oft eine Schwellung, ein Hämatom und ein Bluterguss im Knie, durch welche die Verletzung von außen sichtbar wird.

Diese Schäden unter der Haut entstehen, indem das weiche Gewebe durch die äußere Gewalteinwirkung gegen den Knochen oder die Gelenkkapsel gedrückt und zusammengepresst wird. Durch die auftretenden Mikro-Risse in den Blut- und Lymphgefäßen tritt Blut- oder Lymphflüssigkeit aus und sickert in die Zellzwischenräume.

Bei vielen Knieprellungen kommt es auch zu einer seitlichen Krafteinwirkung auf das Knie. Dabei verschieben sich die weichen Strukturen entlang der Knochen und Gelenke.

Typisch für eine Prellung am Knie sind meist lang anhaltende Schmerzen. In besonders schweren Fällen kann es sogar dazu führen, dass das Kniegelenk für eine bestimmte Zeit gar nicht oder nur sehr eingeschränkt gebeugt und gestreckt werden kann.

Der Unterschied zwischen Prellung und Verstauchung

Häufig wird der Begriff Prellung auch mit einer Verstauchung verwechselt, da die Symptome ähnlich sind. Medizinisch gesehen spricht man jedoch von einer Verstauchung (Distorsion) erst, wenn durch eine Überbewegung auch das Gelenk beschädigt ist.

Hierbei entstehen Zerrungen, Überdehnungen und kleine Faserrisse an den Bändern oder Gelenkkapseln. Der Übergang von einer Prellung zu einer Verstauchung oder schlimmeren Verletzungen ist jedoch fließend.

Symptome: So erkennen Sie eine Prellung am Knie

Starke, stechende Schmerzen, Schwellungen des Knies oder des umliegenden Gewebes und gegebenenfalls sogar Bewegungseinschränkungen des Gelenks sind typische Symptome einer Knieprellung.

Allerdings gibt es trotz meist ähnlicher Symptome unterschiedliche Varianten der Verletzung.

Handelt es sich um eine Prellung des Knies, ohne dass das Gewebe geschädigt wurde, bleiben meist eine leichte Rötung, die sogenannte Prellmarke, und geringfügige Schmerzen, die nicht lange andauern.

Wurde das Gewebe jedoch geschädigt, sind die Symptome stärker. Zu der Rötung addieren sich hier deutlich stärkere Schmerzen, sowohl in Bewegung als auch im Ruhezustand. Des weiteren kommt es zu einem Bluterguss, einer Schwellung und in manchen Fällen sogar zu einer Entzündung im Knie.

Eine erhebliche Verletzung kann sogar bis hin zur Bewegungseinschränkung beim Beugen oder Strecken des Gelenks führen.

Häufige Ursachen sind Sportverletzungen

Knie- oder Kniegelenksprellungen treten sehr häufig auf, zum Beispiel bei Arbeits- oder Haushaltsunfällen. Man stößt gegen ein Tischbein, stürzt von der Treppe oder dem Fahrrad, stolpert zu Hause über das Spielzeug der Kinder oder bei einem Beruf im handwerklichen Bereich.

Prellungen im Allgemeinen sind eine der häufigsten Sportverletzungen. Durch einen Sturz beim Reiten, eine falsche Bewegung beim Tanzen, aber auch oftmals in Sportarten wie Fußball oder Basketball kommt es durch den Körperkontakt im Zweikampf zu stumpfen Gewalteinwirkungen.

Eine Prellung erfordert nicht zwingend einen Besuch bei einem Arzt. Je nach Schwere der Verletzung sollte man diesen jedoch aufsuchen, um weitere Verletzungen auszuschließen, oder diese bei Bedarf richtig zu behandeln.

Bildgebende Verfahren, wie das Röntgen oder ein Ultraschall können bei der Diagnosestellung helfen und eine Knieprellung von einem Bruch der Kniescheibe (Patellafraktur) unterscheiden.

Was hilft bei einer Knieprellung? Tipps zu Sofortmaßnahmen und Behandlung

Eine schnelle Erstversorgung kann oft schon schlimmere Folgen verhindern und eine Schwellung und die Schmerzen lindern. Was kann man sonst bei Prellungen tun?

  • Zunächst sollte die Tätigkeit oder Belastungssituation, die zur Prellung der Kniescheibe geführt hat, gestoppt werden.
  • Als nächstes heißt es: Kühlen. Nach dem Trauma der Prellung sollte die betroffene Stelle ca. 15-30 Min mit Eis oder einem Cool-Pack gekühlt werden. Wichtig: Den kühlenden Gegenstand in ein Tuch wickeln und nicht direkt auf die Haut bringen! Durch das Zusammenziehen der Blutgefäße tritt weniger Blut und Lymphe aus, die Schwellung wird eingedämmt und somit auch die Schmerzen reduziert.
  • Ergänzen kann man die Kühlung noch mit einem Druckverband, welcher um das Cool-Pack gewickelt wird. Auch abschwellende oder kühlende Salbe (z.B. Diclofenac) hilft gegen Prellungen. Diese einfach vor dem Verbinden auftragen. Allerdings sollte man darauf achten, den Verband nicht zu fest zu wickeln, um einen Blutstau zu vermeiden.
  • Zum Schluss noch das verletzte Bein hochlegen, um den Abtransport der ausgetretenen Gewebsflüssigkeiten zu verbessern.
  • Bei weiterhin andauernden oder zu starken Schmerzen, eventuell auch ergänzend ein Schmerzmittel einnehmen.
  • Ebenfalls wichtig: keine Massage der geprellten Stelle. Die Gewebsflüssigkeit kann durch die Schwellung nicht abfließen und das könnte zu Abkapselungen oder Verkalkung des Blutergusses führen.

Grundsätzlich muss man bei der Behandlung einer Prellung am Knie oder der Kniescheibe geduldig sein. Vermehrte Bewegung oder Belastung gilt es so gut wie möglich zu vermeiden und auf sportliche Aktivitäten zunächst komplett zu verzichten. Die dadurch geförderte Durchblutung würde zu stärkeren Schwellungen führen und auch weitere Gefäßschädigungen sind möglich.

Bei einer sehr ausgeprägten Schwellung, einem großen Bluterguss, Deformierungen und zusätzlich zunehmenden Schmerzen, sollte sich jedoch dringend ein Arzt die Verletzung ansehen, um innere Verletzungen auszuschließen.

Hilft eine Orthese oder Bandage bei Prellungen?

Eine Orthese oder Bandage findet in einem übergeordneten Rahmen zweierlei Anwendungsmöglichkeiten.

Zum einen kann sie der Vorsorge dienen.

Beim Sport oder anderen Aktivitäten wird das Knie oft überlastet. Es kommt zu häufigen und unnatürlichen Bewegungen, Zweikämpfen in manchen Sportarten oder großen Beschleunigungskräften. Hier kann z.B. eine Sportorthese protektorisch wirken und gegebenenfalls vor einer zu starken Außenwirkung oder falschen Bewegungen schützen, beziehungsweise diese abmildern.

Zum anderen ist eine Orthese natürlich auch zur Nachsorge gedacht.

Ist die Verletzung bereits entstanden, fördert sie den Heilungsprozess, verringert die Schmerzen und unterstützt die Stabilität des Gelenks.

Zusammenfassend kann eine Orthese also vor einer Prellung schützen, beziehungsweise danach die Beschwerden lindern.

Am wichtigsten ist hierbei die korrekte Anpassung. Die Wahl der Größe ist sehr entscheidend, denn sie darf nicht verrutschen oder einschnüren.

Lassen Sie sich bei einem Fachmann, zum Beispiel in unserem Sanitätshaus beraten, um die für Ihren Verwendungszweck richtige Orthese zu finden und diese auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen.

Ergänzend kann Sie ihr behandelnder Arzt aufklären, wann und wie lange die Orthese getragen werden sollte.

Was ist eine Knieorthese?

Bei einer Knieorthese handelt es sich um eine medizinische Orthese, die je nach Einsatzmöglichkeit aus verschiedenen Materialien besteht.

Zum Schutz oder zur Entlastung handelt es sich meist um Bandagen aus elastischem Material oder Schaumstoff. Sie können ganz einfach wie ein Strumpf über das Knie gezogen werden.

Um das Knie zu stabilisieren, fixieren oder sogar unbeweglich zu machen (Immobilisierung), werden Orthesen aus Kunststoffteilen und verstellbaren Metallstäben verwendet. In diesen Fällen müssen gegebenenfalls auch einzelne Komponenten an den Patienten, seine Größe und den jeweiligen Funktionszweck angepasst werden. Hierbei gilt: Je größer die Konstruktion, desto stabiler muss diese mit speziellen Clips, Gurten oder Klettverschlüssen fixiert werden.

Verwendung einer Knieorthese: immer mit Beratung

Die verschiedenen Arten von Knieorthesen zeigen die vielfältigen Verwendungszwecke, so auch bei Prellungen.

Die elastische Variante, die Bandage, erlaubt dem Träger die größtmögliche Bewegung. Zusätzlich wirkt sie durch Wärme und leichten Druck gegen Entzündungen und unterstützend bei einer leichten Instabilität. Zur Schmerztherapie gibt es auch sogenannte Patellarsehnenbandagen. Bei dieser Variante werden Polster (Pelotte) eingearbeitet, die Druck auf die Patellarsehne ausüben.

Kommt es nach der Verletzung zu einer stärkeren Instabilität, zum Beispiel bei Bänder- und Muskelverletzungen oder nach Operationen, wird das Gelenk mit einer Knieschiene vollständig fixiert. Durch zusätzliche Stabilisierungsstäbe wird zum einen die Drehbewegung vom Oberschenkel gegen den Unterschenkel eingegrenzt, zum anderen aber auch die Beugung und Streckung minimiert.

Bei falschem Tragen oder einer schlechten Anpassung kann eine Orthese auch zu Verletzungen der Haut oder dem darunter liegendem Gewebe führen. Zu starker Druck fördert die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombose) und Wassereinlagerungen (Ödemen). Deshalb ist die Beratung von einem Fachexperten so wichtig. Sprechen Sie uns an - wir sind für Sie da!

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